TETRA Modbus Protocol

Verwendung des Modbus Protokolls in TETRA Netzten

Das Modbus Protokoll wurde 1979 von der Firma Schneider Automation entwickelt und zählt heute zu den Standardprotokollen für den industriellen Einsatz. Das Protokoll ist hierarchisch aufgebaut und arbeitet im Master Slave Polling-Betrieb.   Die Piciorgros TETRA-, GSM- und Funkbaugruppen unterstützen das Modbus Protokoll in den Varianten:  
* Modbus RTU
* Modbus TCP (Bei TETRA nicht über SDS)
* Modbus ASCII (eingeschränkt)  

Modbus RTU und TETRA:
Viele Betreiber von TETRA Infrastrukturen fordern heute die Übertragung ihrer Daten, Messwerte und Stellbefehle per SDS (Short Data Service). Hierbei hat das Modbus Protokoll den Vorteil, dass es sehr kompakt ist und praktisch keinen Overhead hat, womit es sich für die Datenübertragung über den Short Data Service besonders eignet.  

TETRA Netzlast bei der Verwendung des Modbus RTU Protokolls:
Die Piciorgros TRM-Funkbaugruppen (Masterstationen) unterstützen das Modbus RTU Protokoll und besitzen einen automatischen Modbus-Adress-to-ISSI Konverter. Damit wird der Datensatz gezielt an ein Endgerät gesendet und nur an der TETRA-Basisstation der jeweiligen Modbus-Slavestation ausgegeben. Eine unnötig hohe Netzlast wie bei der Übertragung zu ISSI-Gruppen ist daher nicht gegeben.  

IP und TETRA:
Wenn bisher von der IP Übertragung in TETRA Funknetzen gesprochen wird, ist damit meist ein Rechner oder eine SPS mit integriertem IP-Stack gemeint, die über ein TETRA AT-Modem eine PPP-Verbindung zur TETRA IP-Welt aufbauen. Damit wird jedoch ein Teil der Funkmodemaufgaben in die Automatisierung hineinverlagert was den Nachteil hat, dass sich dieser Prozess dann zusätzlich um das Ein- und Ausbuchen im Funknetz, mögliche Fehlermeldungen des Modems, den stabilen Betrieb (Restarten des Modems) etc. kümmern muss. Wird dann im nächsten Projekt die SPS eines anderen Herstellers verwendet, muss in der Regel das komplette Softwarepaket neu erworben oder neu geschrieben werden. Die Piciorgros TRM-Funkbaugruppen, die IP unterstützen, stellen demgegenüber bereits den IP-Ethernet Port für den direkten Anschluss der SPS / des PC zur Verfügung. Das Einbuchen in die TETRA-IP Welt über PPP sowie der IP-Linkaufbau werden automatisch von der TRM durchgeführt. Damit sieht die Automatisierungseinrichtung das gleiche Interface, als würde man sie an ein kabelgebundenes Intranet anschließen. 


Erklärungen:

Master Slave Betrieb

Der Master bei Datenübertragungsprotokollen ist die aktive Station, welche die Kommunikation zum Slave aufbaut und Daten zum Slave sendet, oder Daten vom Slave abruft. Im Modbus Protokoll ist es möglich, mit nur einem Datentransfer zum Slave und zurück sowohl Daten zum Slave zu senden, als auch Daten vom Slave abzurufen.  

Polling Betrieb

Abfrage einer Station nach der anderen. Dies kann, muss aber nicht zyklisch erfolgen  

RTU
Remote Terminal Unit, also abgesetzte E/A-Baugruppe. RTU heißt nicht Remote TETRA Unit!

TRM
Telemetry Radio Modem, Funk- oder Fernwirkmodem mit serieller/seriellen Schnittstellen